Eröffnung der Ilmtalschmiede

Am Sonnabend, 24. März 2018, war es nun soweit. Zwischen der Idee und der Eröffnung der Ilmtalschmiede Schwarz – gelegen zwischen Ilm und Radwanderweg von Hetschburg nach Buchfahrt – waren zwei Jahre harter Arbeit von Andreas und Benedikt Schwarz nötig, um aus einem alten Pumpenhäuschen die Ilmtalschmiede zu errichten. Ihnen lag daran, etwas Einzigartiges zu schaffen, was ihnen gelungen ist. Einen ersten Eindruck auf das, was sich da entwickelt, bekamen die Stammbesucher des Adventsschmiedens bereits zum Ende des Jahres 2017 zu sehen. Die Schmiedezeitschrift HEPHAISTOS tat mit einer Doppelseite zur Ilmtalschmiede ein Übriges, um die Neuheit in Fachkreisen bekannt zu machen.

Genauso schwierig wie der bauliche Teil der Ilmtalschmiede war die Erlangung der nötigen Genehmigungen, um in unmittelbarer Ilmnähe mit dem Fachwerkanbau an das Pumpenhaus eine Werkstatt im alten Stil des Kunstschmiedehandwerks zu errichten. So sollte verhindert werden, dass der Boden auf die Höhe des Pumpenhauses aufgeschüttet wird, weil damit Ausbreitungsflächen für den Hochwasserfall verloren gegangen wären. Deshalb wurde der Fußboden, bis auf die Maschinenfundamente, aufgeständert und mit Gitterrosten bedeckt – ein guter Kompromiss. Um die Schmiede wetterunabhängiger zu machen, aber auch lichtdurchflutet zu lassen, wurden an der offenen Seite einklappbare Glaswände eingebaut, die je nach Witterung geöffnet werden können oder Schutz vor Witterungseinflüssen bieten.

Auch Maschinen und Details wurden dem historischem Ambiente entsprechend in der ganzen Republik gesucht und eingebaut. Nicht zu kurz gekommen sich auch die Schmiedekunstdetails wie der Nagelbaum oder kurz vor Eröffnung die große Ameise an der Vorderseite des Gebäudes.

Für die Eröffnungsveranstaltung wurden eine Reihe von kleineren und größeren Kunstschmiedearbeiten aufgestellt. Ein Teil davon, wie das aus Anlass des Schmiedefestes in Gotha im vergangenem Jahr entworfenen Schaukelpferdes, konnte auch käuflich erworben werden.

Eine Vielzahl von Besuchern – Fachkollegen, Interessierte und Freizeitschmiede – besuchten die Eröffnungsveranstaltung. Ehrengäste zur Eröffnung waren unter anderen Josef Moos, Vorstandsmitglied im Internationalen Fachverband gestaltender Schmiede und Autor des bereits erwähnten HEPHAISTOS – Artikels und auch der ehemalige Berufsschullehrer Martin Ziegler, der vom Bundespräsidenten 2006 für sein gemeinsam mit Uri Hofer initiiertes “Projekt zum sozialen Lernen” für Jugendliche mit krimineller Vergangenheit mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde.
Gern gesehen war auch der MDR Thüringen, der sowohl die Veranstalter Andreas und Benedikt Schwarz interviewte und auch ein Interview mit dem jüngsten Familienmitglied am Schmiedehammer, Benedikts Sohn Simon, führte. Bild und Originalton gab es dann am Abend um 19 Uhr im MDR Thüringen Journal zu sehen und hören.

Die Veranstaltung begann mit einer Begrüßung durch Andreas Schwarz. Martin Ziegler erklärte dem interessierten Publikum, wie man kräftesparend mit dem Schmiedehammer umgehen sollte. Auch erklärte er den Unterschied zwischen einem normalen Schlosserhammer und den in der Ilmtalschmiede zum Einsatz kommenden Schmiedehämmern. Dann ging es in die Vorführung. So wurde das Freihandschmieden, der Einsatz des Lufthammers und des urigen Schwanzhammers in der Ilmtalschmiede gezeigt. Neben dem Gebäude der Ilmtalschmiede, im Freien, hatte Benedikt noch ein besonderes Schmiedefeuer, welches mit einer Mischnung aus Schmiedekohle und Koks betrieben wurde, entfacht. Er zeigte an diesem Platz, wie man ein Damastmesser mit seinen vielen Faltungen und Verschweißungen austreibt. Das ist eine langwierige und kraftanstrengende Arbeit. Die Ergebnisse seiner bisherigen Messerschmiedearbeiten konnte man auch in der Ilmschmiede bewundern. Auch das MDR-Team war davon begeistert und versuchte die Arbeiten fotografisch festzuhalten.

Natürlich war auch für das leibliche Wohl gesorgt, sodaß niemand hungrig oder durstig der Vielzahl der vorgeführten Arbeiten folgen musste.

Ausgelegte Flyer informierten über die angebotene Schmiedekurse und in den Gesprächen in der Ilmtalschmiede konnte man das große Interesse an dieser alten Kunst erkennen.

Damit kann man resümieren, dass die Eröffnung der Ilmtalschmiede Schwarz ein Event in der Schmiedeszene war, welches großes Interesse geweckt hat. Das Team der Schmiede steht bereit, sein Wissen Anfängern wie Fortgeschrittenen zu vermitteln und damit seinen Anteil zur Erhaltung der Schmiedekunst zu leisten.

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